Bernstorff, Johann Hartwig Ernst von (1712-1772)

Dänischer Diplomat sowie Leiter des Auswärtigen Departements und Geheimrat in Kopenhagen
ID 00083
hallerNet: 4. April 2023
Datenqualität
Kurzbiographie (Repertorium)
Graf. - Studien in Göttingen und Tübingen 1727-29, Bildungsreise durch Mittel- und Westeuropa 1729-31. - Dänischer Gesandter in Dresden 1733, Polen 1736, am Reichstag in Regensburg 1737-41 und in Paris 1744-50. Kopenhagen: Vorsteher der Deutschen Kanzlei 1751, Leiter des Auswärtigen Departements 1755-70, Leiter des Kommerzkollegiums 1762-67. - Bedeutender Staatsmann, der Dänemarks Aussenpolitik während Jahren mit sicherer Hand führte und sich für Friedenspolitik und Neutralität einsetzte. Ging als Mäzen von F.G. Klopstock [K] in die deutsche Geistesgeschichte ein
Bildungsgang
Stud. iur. Göttingen (nicht in Matr. verz., nach Brief Nr. 6580) und Tübingen (nicht in Matr. verz.) 1727-29
Reisen
1729-31 Bildungsreise durch Mittel- und Westeuropa. - 1750 und 1754 Reisebegleiter Frederiks V. in die Herzogtümer. - 1751,60,62 nach Norddeutschland. - 1768 Auslandsreise mit Christian VII.
Funktion
Gesandter(dänischer, in Dresden 1733, Polen 1736, Reichstag in Regensburg 1737-41 (u.a. Missionen nach Stuttgart 1737 und Hannover 1738), bei Wahl und Hof Kaiser Karls VII. Frankfurt a.M. und Offenbach 1741-43, in Paris 1744-50)
Etatsrat(1735)
Kammerherr(1736)
Kanzleichef(Deutsche Kanzlei Dänemarks (d.h. schleswig-holsteinische Angelegenheiten) und Leiter der dänischen Aussenpolitik 1751-70 (Nachfolger von Johann Sigismund Schulin (1694-1750)))
Geheimrat(im "Konseillet" 1751-70)
Mitglied Oekonomie- und Kommerzkollegium(Dänemarks 51)
Mitglied Baukommission(Friedierikskirchen 1752-67)
Leiter Auswärtiges Departement(1755-70 (Verabschiedung wg. heftiger Kritik seiner Gegner))
Leiter Kommerzkollegium(Dänemark 1762-67)
Direktor Toldkammer(Oeresund 1766-70)
Mitglied Vejkommission(1769)
Sozietät / Akademie
Interessen, Leistungen
Bedeutender dänischer Staatsmann, der sich für eine Friedenspolitik und Neutralität Dänemarks (va. im 7-jährigen Krieg) starkmachte und Dänemark in der Aussenpolitik während Jahren mit sicherer Hand führte. Wirtschaftlich ein Merkantilist. Als Bauherr (Kopenhagener Palais, Schloss Bernstorff in Gentofte) den Rokokostil bevorzugend. Schaffte als erster in Dänemark auf seinen Gütern die Leibeigenschaft ab. Mäzen der deutschen Kultur (beherbergte u.a. jahrelang F.G. Klopstock [K])
Weitere biographische Angaben
1770 aus dänischem Dienst entlassen und verliess Kopenhagen
Höchster Bildungsabschluss
Student
Soziales Milieu
Magistratentum, Regentschaft(1733-1770)
Wirkungsort
Dresden(1733-)
Warschau(1736-)
Regensburg(1737-1741)
Frankfurt a.M.(1741-1743)
Paris(1744-1750)
Kopenhagen(1751-1770)
Hamburg(1770-1772)
Zitiervorschlag für diese Ansicht

"Bernstorff, Johann Hartwig Ernst von (1712-1772)", hallerNet, https://hallernet.org/data/person/00083,aufgerufen am 05.07.2025.