Mit dem hier edierten Einladungsbrief und Fragebogen versuchte Johann Jakob Scheuchzer ein Netz von Korrespondenten aufzubauen und systematische Informationen einzuholen, um eine Naturgeschichte der Schweiz zu schreiben.
Die 16-seitige Broschüre wurde in zwei Sprachen gedruckt (deutsch und lateinisch) und enthält gegen zweihundert Fragen aus den verschiedensten Wissensgebieten, von der Beschaffenheit der Luft und des Klimas bis zur Milch- und Alpwirtschaft.
Scheuchzer wollte damit Personen aus allen Ständen ansprechen, selbst Hirten, Sennen und Bauern. Es ging ihm auch um die Einstellung gegenüber der Schweiz und den Bergen. Von Reisenden werde das gebirgige Land oft als „rauh und wild“ betrachtet. Das heisse aber nicht, dass es „wüst und öd“ liege. Vielmehr habe es „grosse Wunder und herrliche Gaaben der Natur“ zu bieten.
Hinweise: Hier wird die deutsche Fassung der Broschüre ediert, eine lateinische ist zugänglich unter: http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10966744-1 . Eine Druckfassung des Fragebogens mit ausgewählten Korrespondenzen findet sich bei Simona Boscani Leoni (Hg.), «Unglaubliche Bergwunder». Johann Jakob Scheuchzer und Graubünden. Ausgewählte Briefe, Chur 2019.
Der Einladungsbrief und Fragebogen von 1699, hg. von Jon Mathieu, Simona Boscani Leoni, hallerNet 2019, https://hallernet.org/edition/scheuchzer-einladungsbrief.