Korrespondenz mit Albrecht von Haller Angaben aus Repertorium
Beginn der Korrespondenz
24. November 1733
Ende der Korrespondenz
18. April 1763
Kurze Charakterisierung
Die Korrespondenz wird von AvH eröffnet in der Absicht, die Veröffentlichung seiner anatomischen und botanischen Beiträge im «Commercium litterarium» zu sichern. In der Folge versuchen die beiden Briefpartner, den Briefwechsel für ihre Interessen zu instrumentalisieren; sie bringen zwar ihre Achtung für ihr Gegenüber zum Ausdruck, ein Vertrauensverhältnis kann sich aber nicht etablieren. Die Korrespondenz lässt sich in chronologisch und thematisch einheitliche Phasen einteilen: AvH schickt seine Beiträge für das «Commercium litterarium» und gibt wie auch T. Auskunft über seine wissenschaftlichen Interessen [1733-36]. Nach Göttingen berufen, schickt AvH kleinere monographische Arbeiten und bittet um deren Rezension in der Nürnberger Zeitschrift. Der saumselige T. bekräftigt seine Absicht, die Korrespondenz wieder aufzunehmen und legt AvH Korrekturbögen seiner geplanten Osteologie («Trew 1740») bei, die AvH kurz als "vortreflich" beurteilt [1736-40]. Im Anschluss an ein persönliches Treffen in Nürnberg (1745) schickt AvH eine für das «Commercium litterarium» bestimmte Rezension einer Schrift von C. von Linné [K], um die der berühmte Botaniker gebeten hatte. Ebenso lässt er T. eine ihm gewidmete Schrift («*De respiratione I 1746») zukommen. T. gibt Auskunft über den von ihm erworbenen Nachlass Konrad Gessners (1516-1565) sowie über die von ihm geplanten Illustrationswerke und -vorhaben [1745-48]. Er berichtet ausführlich über seine Sammlung von Büchern, Briefen, Pflanzen und Zeichnungen und bittet um Anzeige der von ihm unterstützten Illustrationswerke in den «GGA». Eine Rezension der bisher erschienen Teile von Gessners 'Opera botanica' («Gessner/Schmidel 1753-70») schlägt AvH jedoch aus [1752-54]. Die Briefpartner lassen sich durch J.M. Seligmann [K] Promemorien und Bücherlisten zukommen und weisen auf ihnen fehlende Bogen von Büchern und Büchersendungen hin [1757]. AvH bittet T., sich um sechs Kupferplatten zu kümmern, die noch beim kürzlich verstorbenen Seligmann liegen [1763]. Mehrfach erwähnt werden J.A. Beurer [K], J. Gessner [K], C. Mylius [K] und C.C. Schmidel [K]
Die Korrespondenz wird von AvH eröffnet in der Absicht, die Veröffentlichung seiner anat. und bot. Beiträge im <Commercium litterarium> zu sichern. In der Folge versuchen AvH und T. ihren Briefpartner für ihre Interessen zu instrumentalisieren; sie bringen in ihren Briefen ihre Achtung für ihr Gegenüber zum Ausdruck, ein Vertrauensverhältnis kann sich aber nicht etablieren. Es lassen sich sechs Korrespondenzphasen unterscheiden: Die 6 Korrespondenzphasen:1) November 1733 - Februar 1736: Hallers Beiträge für das <Commercium litterarium>Haller bietet Trew seine Freundschaft an und gibt Auskunft über seine wissenschaftlichen Interessen und Ambitionen. Er legt ein Exemplar seiner Dissertation über das Zwerchfell (<*De musc. diaphragm. 1733>) bei und liefert eine Beschreibung einer neuen Alpenpflanze. Die ganze erste Korrespondenzphase steht im Zeichen von Hallers Beiträgen für das <Commercium litterarium>, und seine Schreiben sind als Beilagen zu diesen ‘Beobachtungen’ anzusehen. Trews erste Antwort erfolgt erst anfangs 1736, zwei Jahre nach Hallers erstem Brief. Er entschuldigt sich dafür und gibt nun seinerseits Auskunft über seine Beschäftigungen.2) August 1736 - Juni 1740: Hallers und Trews Publikationen und deren gegenseitige BeurteilungIm August 1736, im Hinblick auf die Übernahme der Göttinger Professur, tritt eine Veränderung ein. Haller gibt zwar weiterhin Auskunft über seine Arbeiten, liefert aber keine Beiträge für das <Commercium litterarium> mehr. Er verfasst jetzt umfangreichere und auch bedeutendere Schriften, lässt diese Trew zukommen und bittet um „günstige recension". Für die Herstellung der Tafeln seiner 'Descriptio foetus biciptis' (<*De partu bicipite 1739>) beansprucht er gar Trews Mithilfe. In seinem zweiten Schreiben Ende 1738 bekräftigt Trew, dass er die Korrespondenz wiederaufnehmen möchte. Er offeriert Haller eine eigene kleinere Schrift und legt ihm im nächsten Brief Korrekturbögen seiner Osteologie (<Trew 1740>) zur Beurteilung vor. Haller seinerseits bemängelt eine ihn betreffende Stelle in der Trewschen Dissertation, die Osteologie beurteilt er nur kurz als „vortreflich".3) Juli 1745 - November 1748: Trews Illustrationswerke Nach einer fünfjährigen Korrespondenzpause kommt es im Mai 1745 in Nürnberg zu einem persönlichen Treffen. Im Anschluss daran schickt Haller für das <Commercium litterarium> eine Rezension einer Linnéschen Dissertation, um die der berühmte Botaniker gebeten hatte. Der nächste Brief Trews stammt aus dem Jahr 1746; es handelt sich dabei um ein Empfehlungs-schreiben für den späteren Haller-Schüler J.G. Zinn [K], dem Trew erste Informationen über die in seinen Besitz gelangte Hinterlassenschaft Conrad Gesners (1515-1565) beifügt. Haller gibt unmittelbar darauf Auskunft über seine eigenen Arbeiten und lässt Trew eine ihm gewidmete Schrift (*De respiratione I 1746>) zukommen. In den folgenden fünf Schreiben von 1747/48 geht es vor allem um die Trewschen Illustrationswerke und -vorhaben.4) Juni 1752 - November 1754: Trews Sammlungen; seine Illustrationswerke und deren Rezension in den <GGA>.In dieser Korrespondenzphase gibt Trew recht ausführlich Nachricht über seine Sammlung von Büchern, Briefen, Pflanzen und Zeichnungen und bittet um Anzeige der von ihm unterstützten Illustrationswerke in den <GGA>). Eine Rezension der bisher erschienen Teile von Gesners Opera botanica (<Gesner/Schmidel 1753-70>) schlägt Haller jedoch aus. Er gibt seinerseits Auskunft über seine Beschäftigungen und schickt Trew seine eigenen Publikationen.5) Januar 1757 - November 1758: Exzerpte, pro memorias, BücherlistenBei allen sieben Schreiben der Jahre 1757 und 1758 handelt es sich nicht um eigentliche Briefe mit einer direkten Anrede, sondern um Exzerpte, pro memorias oder Listen, die auf fehlende Bogen von Büchern hinweisen oder als Beilage zu Büchersendungen dienen. Vermittler aller dieser Schriftstücke ist der Nürnberger Kupferstecher J.M. Seligmann [K].6) Februar 1763 - April 1763: Hallers KupferplattenIn den zwei letzten Briefen bittet Haller Trew, sich um die sechs Kupferplatten, die noch beim kürzlich verstorbenen Seligmann liegen, zu kümmern.Mehrfach erwähnt werden J.A. Beurer [K], J. Gessner [K], C. Mylius [K], C.C. Schmidel [K] und J.M. Seligmann [K].
Zitiervorschlag für diese Ansicht
"Trew, Christoph Jakob (1695-1769)", hallerNet, https://hallernet.org/data/person/01048,aufgerufen am 06.07.2025.