Zur Edition

Die hier vorliegende Gastedition der Korrespondenz zwischen Albrecht von Haller (1708-1777) und Eberhard Friedrich von Gemmingen (1726-1791), württembergischer Regierungspräsident in Stuttgart, entstand während eines Praktikums bei hallerNet, das ich im Rahmen meines Masterstudiums in Editionsphilologie an der Universität Bern absolvierte. Die Edition basiert auf den Transkriptionen von Ludwig Hirzel und Hermann Fischer in der 1899 veröffentlichten Publikation Briefwechsel zwischen Albrecht von Haller und Eberhard Friedrich von Gemmingen, die von mir überarbeitet, den Editionsrichtlinien von hallerNet angepasst und referenziert wurden. Dies geschah unter der Anleitung und mit der Unterstützung des hallerNet-Teams der Universität Bern, insbesondere von Dr. Bernhard Metz. Für die Chance diese Edition zu gestalten und auf hallerNet zu veröffentlichen, für die erhaltenen Anregungen und Förderungen sowie für die zahlreichen Erfahrungen, die ich während meines Praktikums bei Ihnen sammeln durfte, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

Die Korrespondenz umfasst 97 Briefe, wovon 93 im Rahmen der vorliegenden Edition bearbeitet wurden. Vier Briefe sind lediglich verzeichnet, da zwar ihre Existenz bekannt ist, sie jedoch nicht gefunden und somit nicht ediert werden konnten.

Die ersten Briefe stammen aus dem Jahr 1748, nach vereinzelten Briefen in den 1750er und 1760er Jahren etablierte sich in den 1770er Jahren ein regelmässiger Briefaustausch. Was die Korrespondenz besonders auszeichnet, ist die Vielfalt an Themen des 18. Jahrhunderts, die in ihr verhandelt werden: Nachrichten zu politischen Ereignissen und ein Wissensaustausch zu zeitgenössischen Gegebenheiten wie etwa der Viehseuche oder dem Strassenbau lassen sich darin ebenso finden wie Literaturdiskurse und ihre, durch die Veröffentlichung von Hallers Usong initiierte und über Jahre anhaltende, Diskussion über die beste Regierungsform.