Dr. med. Halle 1716. - Prakt. Arzt Halberstadt 1716-19, PD Halle 1719-20. Berlin: prakt. Arzt 1720-22, Prof. theoret. Chemie 1723-37 und Prof. prakt. Chemie 1737 Collegium Medico-Chirurgicum, Direktor der königl. Hofapotheken. - Führte im Auftrag von Friedrich II. zahllose chem. Experimente zur Herstellung von Porzellan durch, die sich zwar später als bedeutend für die Entwicklung der Chemie erweisen sollten, jedoch ohne direkten Erfolg blieben. Nicht zuletzt deshalb wurde ihm Andreas Sigismund Marggraf (1709-1782) als Dir. der physikal. Klasse der «AdW Berlin» vorgezogen. P. gab daraufhin seine wissenschaftlichen Arbeit auf und trat aus der AdW aus
Bildungsgang
Kathedralschule Halberstadt. - Pädagogium Halle 1709. - Stud. theol., med. et chem. (bei Georg Ernst Stahl (1660-1734) und Friedrich Hoffmann (1660-1742)) Halle 1709- (imm. als Stud. theol.). - Erlernung der Kunst der Metallprobe in Klein-Oehrner ~1713 (bei Lages). - Dr. med. Halle 1716 (bei Friedrich Hoffmann (1660-1742)
Reisen
Zwischen 1713u. 1716: Studienreisen in die dt. Minen-Gebieten
Funktion
Prakt. Arzt(Halberstadt 1716-19)
PD(Halle 1719-20)
Prakt. Arzt(Berlin 1720-22 (daneben chem. Experimente unter der Leitung von Kaspar Neumann (1683-1737)))
Prof. chem.((theor. Chemie am Coll. Med.-Chir. Berlin 1723-37))
Prof. chem.(prakt. Chemie am Coll. Med.-Chir. Berlin 1737-77 (Nachfolger von Kaspar Neumann (1683-1737), gab ab 1770 wegen vermindertem Sehvermögen keine Vorlesungen mehr))
Versuchte 1740-46 im Auftrag von Friedrich II. ein qualitätsvolles Porzellan herzustellen, dessen Produktionsmethoden damals nur in Meissen bekannt waren. P. führte über 30'000 Experimente durch, die zwar nicht zur Herstellung eines qualitätsvollen Porzellans führten, aber sehr bedeutend für die Entwicklung der systematischen experimentellen Chemie wurden. P. war während seines gesamten wissenschaftlichen Lebens ein Vertreter der Phlogistonlehre. Weitere Interessen: Alabaster, Alkalia, Bernsteinsäure, Bismut. Borax, Feldspat, Mangan, Marmor, Schwefel, Vitriol, Zink