Scopoli, Giovanni Antonio (1723-1788)

Prof. u.a. der Chemie in Idria, Schemnitz und Pavia
ID 00931
hallerNet: 4. April 2023
Datenqualität
Kurzbiographie (Repertorium)
Dr. med. Innsbruck 1743 und Wien 1754. - Prakt. Arzt in Cavalese, dann am Spital von Trient und später in Venedig, Privatsekretär des Erzbischofs von Seckau, Graf Leopold Ernst von Firmian (1708-1783), in Seckau und Graz ca. 1752-54, Bergwerksarzt in Idrija 1754-69, Prof. chem. und Metallurgie Idria 1763, Prof. bot. et chem. Höhere Bergschule Schemnitz 1769-1776, kaiserl.-königlicher Bergrat in Idrija 1770, Prof. bot. et chem. Pavia 1777-88. - Vielseitiger Naturforscher mit z.T. bedeutenden Arbeiten zur Mineralogie, Metallurgie, Chemie, Entomologie, Zoologie und Botanik. Entwarf eine eigene bot. Klassifikation aufgrund geometrischer und math. Grundsätze, Verfechter der linnéschen Systematik, Verfasser einer wichtigen Flora der Krain («Scopoli 1760», «Scopoli 1772»). N. J. von Jacquin [K] benannte nach ihm die Gattung «Scopolia». Durch seine Abhandlung über Quecksilber, Quecksilbervergiftung und Vitriol (1761) auch bekannt als einer der ersten Arbeitsmediziner. S. förderte die Bergakademie Schemnitz und die Univ. Pavia
Bildungsgang
Jesuiten-Gymn. Trient und Hall. - Stud. med. Innsbruck ~1740 (Anatomie bei Hieronymus Leopold Bacchettoni, Institutiones medicas bei Franz Friedrich Payr, klin. med. bei Karl Gesner), med. Selbststudium der Werke von H. Boerhaave, Friedrich Hoffmann (1660-1742) und Thomas Sydenham (1624-1689). - Dr. med. Innsbruck 1743. - Dr. med. Wien 1754 (unter G. van Swieten)
Reisen
Nach Promotion bot. Reisen im Tirol, dann in der Steiermark (Fkt. unklar). Mehrere botanische Exkursionen in die Berge des Etschtals. Reiste zum Stellenantritt in Idria über Wien und Lublijana (bei einem Fährunglück verlor er sein sämtliches Gut). Machte von Idria aus etliche botanische und entomologische Exkursionen in der Krain (Wälder um Idria 1755, Gebiet um Lublijana 1756, Berg Nanos 1757, Gebiet zwischen Bischoflack, Krainburg und Kanker 1758, Berg Grindowitz, Kotschna, Greben 1759, Wiesen von Planina, See von Zirknitz 1760, Berg Nanos, Berge von Senosetsch und "Carso triestino" 1761, Oberkrain und "Alpes Vochinenses" 1762, Görz, Duino und Adriaküste 1764)) . Von Pavia aus machte er etliche Exkursionen in die Lombardei
Funktion
Prakt. Arzt(Cavalese, Spital von Trient (unter Zucchelli), Venedig (unter Lotario Giuseppe Lotti))
Privatsekretär(des Erzbischofs von Seckau Graf Leopold Ernst von Firmian (1708-1783), in Seckau und Graz ~1752-54)
Amtsarzt("Oberbergamt der Camera aulica in monetariis et montanicis" in Idria 1754-69 (damit also Bergwerksarzt, der erste Werksarzt der österr.-ungar. Monarchie überhaupt))
Prof. chem. und Metallurgie(Bergschule Idria 1763 (der Lehrstuhl wurde speziell für S. ad personam geschaffen))
Prof. bot. et chem.(höhere Bergschule Schemnitz (ab 1770 Bergakademie) 1769-77 {BIOGRA: BM}{BIOGRA: Poggendorf 1863} oder bis 1779 {BIOGRA: Bugyi 1970} oder -1776 {BIOGRA: Rindi et al. 1991} (Nachfolger von Nikolaus von Jacquin))
Bergrat(kaiserlich-königlicher 1770)
Prof. bot. et chem.(Pavia 1777-88 {BIOGRA: BM}{BIOGRA: Poggendorf 1863}{BIOGRA: Rindi et al. 1991} (falsch: 1779-88 {BIOGRA: Bugyi 1970}))
Sozietät / Akademie
OeG BernAuswärtiges Mitglied1769-
Interessen, Leistungen
Vielseitiger Naturforscher mit interessanten und z.T. bedeutenden Arbeiten zur Mineralogie, Metallurgie, Chemie, Entomologie, Zoologie und Botanik (entwarf eine eigene bot. Klassifikation aufgrund geometrischer und math. Grundsätze, Verfechter der linnéschen Systematik, Verfasser einer wichtigen Flora der Krain (<Scopoli 1760>, <Scopoli 1772a>)). Auch bekannt als einer der ersten Arbeitsmediziner (wichtige Abhandlung über Quecksilber, Quecksilbervergiftung und Vitriol (1761)). S. machte sich verdient um die Bergakademie Schemnitz und um den Botanischen Garten, das chemische Laboratorium sowie das naturhistorische Museum der Univ. Pavia. N. J. von Jacquin [K] benannte nach ihm die Gattung Scopolia Stichworte zu S.s Interessen und Publikationen:Arzneimittel (Isländisch Moos), Bergarbeiterkrankheiten, Diätetik, Bienen, Düngermangel, Fossilien, Geologie, Nutzholz, bot. Klassifikationen, Kürbiskultur, Kultivation des Maulbeerbaumes, Mykologie, Nervensystem, Ornithologie, Paläontologie, Medizingeschichte, Phlogiston, Pigmente (Preussenblau), Pilze, Rinderseuche, Köhlerei
Höchster Bildungsabschluss
Arzt mit Universitätsabschluss
Soziales Milieu
Studentenschaft(1740-)
Ärzteschaft(1743-)
Administration(1752-)
Ärzteschaft(1754-)
Bildung(1769-)
Wissenschaft(1777-)
Wirkungsort
Innsbruck(1740-)
Trient(1743-)
Graz(1752-)
Idrija(1754-)
Schemnitz(1769-)
Pavia(1777-)
Zitiervorschlag für diese Ansicht

"Scopoli, Giovanni Antonio (1723-1788)", hallerNet, https://hallernet.org/data/person/00931,aufgerufen am 06.07.2025.