Samuel Christian Hollmann’s Correspondence with Albrecht von Haller
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Haller to Hollmann, 20 January 1751

haben mich mit dem heutigen empfindlich betrübet. Sollte es nicht möglich seyn, daß dieselben ein viertelstündchen abbrächen u. die Antworten anhörten, die ich mündlich über die angeführten Gründe zu geben hätte. Der Hr. G. hat seine Stelle auch angenommen, u. alles wäre richtig, wenn sich Ew. gewinnen ließen. Ich verharre in Hofnung einer mündlichen Erklärung

ID 17298

Haller to Hollmann, 1 May 1753

Ewren Hochedelgebohrnen muß ich indessen die besorgung der Myliussischen sachen überlassen, da ich den 26 april hier zu einem amte gewählt, und folglich gezwungen bin meine Dimission in Göttingen zu nehmen, welches ich bereits mit voriger Post gethan habe. Die vorsehung hat unter 34 candidaten mir die bedienung zugetheilt, u ich hoffe auf derselben, und den ferner zu hoffenden folgen in der Ruh meine gesundheit u eine art einer compensation des in Göttingen so vielen erlittenen Verdrußes zu finden.

Second paragraph omitted.

1 paragraphs omitted.

ID 13560

Hollmann to Haller, 13 May 1753

Ungeachtet die Nachricht, die aus Ewr. Hochwohlgb. geehrtesten vom 1ten dieses ich zu ersehen die Ehre gehabt, mir nicht eben ganz unverhofft gekommen ist, so hat mich solche doch in mehr bestürtzung und Verwirrung gesetzt, als Ewr. Hochwohlgb. vielleicht selbst glauben. Ewr. Hochwohlgeb. werden hoffentl[ich] von mir versichert seyn, daß vielleicht Ihnen niemand Dero verbeßerung und Ruhe aufrichtiger gönnet, als ich. Ich stelle mir aber die Folgen, die diese Veränderung hier nach sich ziehen wird, so lebhafft für, daß ich publici privatique boni causa wünschte, daß solche nur noch auf einige Jahre hätte zurück gesetzet werden können. Ich werde auf mehr, als eine Art, mit darunter leyden, Dero Special-Collegen aber, pro merito, mehr, als wir übrigen. Inzwischen verdencke Ewr. Hochwohlgeb. Dero gefaßte Entschließung im geringsten nicht, und gratulire Ihnen ungeachtet dießen allen zu dieser glücklichen Veränderung von gantzen Hertzen.

Second paragraph omitted.

2 paragraphs omitted.

ID 03957

Hollmann to Haller, 10 June 1753

So sehr nach Ewr. Hochwohlgeb. Zurückkunfft, mich und verschiedene andere, hier verlanget hat, indem ich geglaubet, daß noch allerhand mündlich würde haben verabredet werden können, was sich schrifftlich nicht wohl thun läßt; so sehr bestürtzte mich die Nachricht, so Ewr. Hochwohlgeb. in Dero geehrt[estes] vom 31ten May mir zu ertheilen beliebt, daß Dieselben gar nicht wieder anhero kommen würden. Es scheint, Ewr. Hochwohlgeb. machen sich wegen der bißher unterbliebenen Antwort des Hn Ght. R. v. M[ünchhausen] einige besorgl[iche] Gedancken. Ich bin aber versichert, daß solches bloß deswegen bißher unterblieben, weil Er einige deliberationes, auch mit einigen alhier, schrifftlich angestellet, worüber Er Ewr. Hochwohlgb. Meinung ohne Zweiffel zugleich vernehmen wollen. Denn die Vorstellung wegen Ewr. Hochwohlgeb. dimission ist, welches mir sehr leyd gewesen zu vernehmen, schon nach London geschickt, und wird nächstens wieder von dort erwartet. Ich glaube also nicht, daß Ewr. Hochwohlgeb. von Seiten des Ministers in Hannover einige Hindernüß zu besorgen haben möchten; wohl aber ist zu besorgen, daß es des C[ammer] Præs[ident] Excell[enz] sehr beunruhigen wird wenn Ewr. Hochwohlgeb. gar nicht wieder hieher kommen solten, weil Er über verschiedene Sachen resolutiones zu faßen biß zu Ewr. Hwohlgb. retour ausgesetzet hat. Wenn es also noch möglich ist, so ändern Sie doch diese resolution, und gönnen mir und vielen andern, hauptsächlich aber dem bono publico, das Glück Sie, obgleich auf eine nur kurtze Zeit, hier noch wieder zu sehen.

Second paragraph omitted.

4 paragraphs omitted.

ID 03958

Hollmann to Haller, 1 July 1753

Geehrt[estes] vom 19ten Jun. habe gestern allererst erhalten, und daher ohne Anstand solches gleich mit wenigen beantworten wollen.

Es freuet mich, daß die aus Hannover eingelauffenen Nachrichten bestättigen, daß Ewr. Hochwohlgeb. noch fernerhin das Præsidium bey unserer Societät behalten. Ich gratulire uns mehr, als Ihnen dazu. H. Segner hat seine dimission ex Societate von Hannover bekommen. Künfftig wird ein Directorium ambulatorium seyn. H. P. Michaëlis wird von allem diesem mehr Nachricht ertheilen.

3 paragraphs omitted.

ID 03959

Hollmann to Haller, 11 July 1753

Werden ohne Zweifel mein letzters unter Dero Fr. Gem[ahlins] Einschluß wohl erhalten, und den statum der Myliusschen Reise Gelder ersehen haben. Von dem noch in Händen habenden Uberschuß habe der Zeitungs-Cassa durch Hn. P. Michaëlis einen Vorschuß gethan. Sobald der wieder eingehet, werde Gelder und Brieffschafften an Ewr. Hochwohlgeb. Fr. Gem. extradiren.

Second paragraph omitted.

1 paragraphs omitted.

ID 03960

Hollmann to Haller, 1 August 1753

Statte zuförderst für das schöne Geschenck des Glissonii den verbindlichsten Danck ab. Jetzt weiß nicht gleich, was für ein æquivalent ich dagegen wieder anbiethen könte; es wird sich aber vielleicht noch eine Gelegenheit dazu zeigen.

Second paragraph omitted.

2 paragraphs omitted.

ID 03961

Hollmann to Haller, 14 October 1753

Letzters vom 13ten Sept. ist von dem Hn Prof. Zinn mir wohl zugestellet. Ich habe der Fr. Gemahlin und gantzen wehrt[esten] Familie glückliche Uberkünfft, wie nicht weniger, daß dieselben durch den Hn Rennier in Frft.Hn Mylius die verlangten 200 th. übermachen laßen, mit Vergnügen ersehen. Biß zur Ankunfft dieses Wechsels habe ich beynahe alle Posttage Brieffe von Ihm aus London gehabt, und bißweilen an einem Posttag zwey mit einmahl. Endlich schrieb er den 14. Sept. daß der Wechsel angekommen wäre, und daß Er diesen Monath nach Jamaica gehen würde. Wenn wird er endlich nach America kommen? und was wird Er dies Jahr da ausrichten? Wie werden die Interessenten damit zu frieden seyn? Ewr. Hochwohlgeb. werden aus seiner Quitung über die hier erhaltenen Gelder sehen, daß Er hier im geringsten hier nicht ist aufgehalten worden, und aus den übrigen übersandten Brieffschafften, daß Er hier nach erhaltenen Gelder beynahe noch 14 Tage geblieben, und daß ich Ihm etliche mahl auf eine höfliche Art die Thüre gewiesen, und Ihn doch nicht weg complimentiren können, weil Er bald diese, bald jene, Entwendung hatte. Und da Er endlich von hier wegging und ich dencke Er gehe gerades Weges nach Holland, hält Er sich in Hannover und aufm Hartz, zu Hamburg über 4–5 Wochen auf . . . .

Second paragraph omitted.

5 paragraphs omitted.

ID 03962

Hollmann to Haller, 14 November 1753

Muß ich von unserm Mylio doch ein paar Nachrichten mittheilen. Ungeachtet alles antreibens, daß Er doch machen möchte, daß Er auf die Reise käme, schreibt Er mir den 23. Octob. der H. Ghtrath v. Münchhausen in London hätte selbst eingesehen, daß Er mit dem Gelde, so Er noch hätte, nicht reisen könte, und Ihm daher angerathen, einen Vorschuß von der Kammer in Hannover sich zu erbitten, unter dem Versprechen, daß ich von den zum 2ten einlaufenden Geldern es wied[er] abzahlen solte. Ich möchte also dies doch zu Hannover versprechen [etc.]. Zu allem Glück ist aber von Hannover nichts an mich gekommen, und ich hoffe, daß es Ihm in Gnaden werde abgeschlagen seyn. Ich habe inzwischen mit letzterer Post an Ihn geschrieben, die Unbilligkeit seines Gesuchs fürgestellet und Ihn nochmahl angetrieben, seine Abreise zu beschleunigen, und die übelen Folgen s[eines] Zauderns zu bedencken.

Second paragraph omitted.

4 paragraphs omitted.

ID 03963

Hollmann to Haller, 5 December 1753

Finde ich nöthig, von Hn Mylius einige, nach Abgang meines letztern vom 14. Nov. erhaltene, Nachrichten mitzutheilen. Ich erhielte nemlich kurtz darauf von Ihm einen Brieff vom 16ten Nov. darin Er schreibt, daß, wenn Er mit dem Schiff, mit welchem Herr Collinson Ihn nach America schicken wollen, abgeseegelt wäre, Er vielleicht schon im Reiche der Todten seyn würde. Das Schiff sey bey Gravesend von einem andern Schiff in den Grund geseegelt, und der Capitain nebst s[einem] Sohn und der Helffte der Matrosen geblieben, nebst allen darauf befindlichen passagiers. Er schreibt aber weiter nichts wie Er abgehen wolle, sondern, daß Er noch auf resolution aus Hannover warte. Durch diese Aufführung bin ich in meiner Vermuthung sehr bestärcket worden, daß H. Mylius nimmer nach America gehen werde, worin mich denn die in dem gestrigen Stück der Hannoverschen Anzeigen eingerückte Nachricht, die Ewr. HWohlgeb. auf beygelegten Zettel finden, noch mehr bestättiget, wenn das anders unser Mylius ist, wie der Vornahme C. fast nicht zweifeln läßt. Ich bedaure Ewr. Hochwohlgeb. hiebey, daß Sie allem Ansehen nach mit dem Mensch so übel fahren, und sehe nicht ab, wie man wegen Hebung des 2ten Termins seiner Reise Gelder zu einer Publication werde schreiten können. Wenigstens besorge ich, daß diejenigen so die Hannov. Anzeigen lesen und sehen, daß Mylius, statt nach America zu reisen, in London Bücher übersetzt, für das 2te Jahr nichts geben werden, da die erste Zahlung fast für verlohren zu schätzen ist. Ich möchte mich wenigstens, mit Einhebung solcher Gelder nicht gerne in Zukunfft abgeben. Bißher ist noch nichts eingelaufen.

Second paragraph omitted.

2 paragraphs omitted.

ID 03964