Da Ewr. Hochwohlgeb. geehrteste Zuschrifft vom 10ten dieses gestern erhalte, erstaune ich, da ich sehe, daß Ewr.
Hochwohlgeb. noch von des Mylii
Absterben nichts bekannt ist, und daß
weder H. Collinson,
noch s[ein] Wirth, noch
sonst jemand Ihnen solches gemeldet hat. Die Uhrsach aber ist doch leicht zu
begreiffen. Sie haben wohl nicht ohne Grund geglaubet, daß Ewr. Hochwohlgeb.
kein Geld schicken würden, wenn Sie hörten, daß Mylius todt wäre. Hätte ich
dieses gleich so bedacht, und hätte mich H. Dunze nicht so sicher gemacht, so hätte ich es
mit der ersten Post geschrieben. Weil ich nun nicht glaube, daß H. Dunze
sein in meinem Brieffe gethanes Versprechen noch gehalten, und
dieses doch die umständlichste Nachricht ist, die ich aus London von seinen Todt erhalten habe, so will H. D. Brieff hier mit senden. H. Mylii
Compagnon, Mr. Diecke,
schreibt mir gantz kurtz, und schickt ein Verzeichnüß seiner Verlaßenschafft
in London mit, davon ich hernach gedencken will. Weil Er nun nicht so viel
Baarschafft hinterlaßen, daß Er davon hat können begraben werden, und der
H. Ghte Secretaire
Meier daher die Kosten dazu hergeschoßen, so schrieb Er den Brieff,
den ich auch hiebey übersende, und eben denselben Posttag empfing ich den
2ten mit des H. Heineken Forderung
an Mylius, den ich auch beylege, weil ich jetzt nicht vermuthen darff, daß
Erw. Hochwohlgeb. solche erhalten haben. Uber letztere bin ich sonderlich
erstaunet, da ich gesehen, daß Mylius von dem Augenblick an geborget, und
auf Rechnung zu zehren angefangen, da Er in London angekommen, und also von
alle dem Gelde, was Er hier erhalten hat, nichts mehr muß gehabt haben. Er
hat auch von dem durch den H. Rennier
erhaltenen 200 th. nichts bezahlt. Weil ich nun aus
des Hn Ghtsecret. Meiers Brieffe schließe, daß so wenig Ihm, als dem H.
Heineken bekannt sey, was Mylius für Summen gezogen, so habe Ihm von dem den
30ten Dec. a[nni] p[raeteriti] an Mylius
abgelaßenen Schreiben vidimirte Copie übersandt, die sogleich von dem
Schreiben etliche mahl nehmen ließ, weil man schon damahls einen unglücklichen ausgang zu besorgen
Uhrsache genug hatte. Und weil ich, sobald die erste Nachricht von seinem
Todt einlieff, ich die von Hn D.
Hefter, von H. Tesdorff,
und von der Gräf. v. Bentinck
Ihrem Hoffpr[ediger] Cramer, erhaltene Gelder um so viel eher
sogleich zurückschickte, da ich Ihnen wegen der Ungewißheit in welcher die
Sachen stunden, auf Ihre mir zugleich vorgelegte Fragen noch nicht hatte
antworten können, so habe dieses dem H.
GhtS. Meier zugleich berichtet, und gemeldet, daß ich nicht wüste, ob Ewr.
Hochwohlgeb. noch Gelder in händen hätten, wovon die Begräbnüß-Kosten könten
restituirt werden.
Second paragraph omitted.
2 paragraphs omitted.