Haller, Opuscula pathologica 1768 [in 8°, Bibl. Hall. 1009], Calculi fellei, Obs. XXXIX. De iisdem, Hist. XV, S. 101-103 (vgl. Bibl. Hall. 1031); textgleich in:
Opuscula pathologica 1768 [in 4°] (Bibl. Hall. 1010), in Opera minora (Bibl. Hall. 0336), Bd. 3, S. 328 f. – Die betr. Beobachtung (Historia XV.) fehlt in den
Opuscula pathologica 1755 (Bibl. Hall. 1003). (Übers. UB).
39. Beobachtung: Gallensteine, 15. Fall
“Eine Jungfer, damals schon 40-jährig, übernahm ich im Jahr 1729 zur Behandlung, selbst noch sehr jung. – An wiederkehrendem Erbrechen und kolikähnlichen
Schmerzen im Oberbauch und Verstopfung litt sie und fand ein Ende der Übel erst, wenn der Magen durch spontanes Erbrechen geleert wurde. Danach pflegte nach
grosser Schwäche Ruhe einzukehren, bis nach vier oder sechs Wochen ein ähnlicher Anfall zurückkehrte. Zugleich spürte die Hand des Arztes auf der Vorderseite
der Leber, unter den rechten Rippen eine nicht undeutliche Schwellung, nicht ohne Härte. Ich gab der guten Jungfer frische Säfte von antiscorbutischen Pflanzen,
zusammen mit dem Saft von Flusskrebsen und Kalbfleischbouillon, in grösstmöglicher Dosis. Danach, nachdem ich während vierzig Tagen diese Säfte vorgesetzt
hatte, fügte ich den Gebrauch der Sauerwässer hinzu. Die Behandlung war glücklich, die Schwellung schien verschwunden zu sein, und die Anfälle hörten auf.”