113 Zollikofer-v. Graffenried, Katharina (1688-1771)
Zeitraum | Anzahl Einträge | Beschwerden, Befunde, Diagnosen |
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1731 | 2 | Augenübel |
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Ergänzende biographische Informationen
113 Juliana Katharina Zollikofer-v. Graffenried (1688-1771)
Drittes von elf Kindern der Eltern: Christoph v. Graffenried (1661-1743) (vR 65), CC 1691, Geleitsherr 1696, Vogt zu Iferten (Yverdon) 1702, 1709 in England, 1710 in North Carolina Gründung von Neu-Bern, 1713 Rückkehr nach Bern, Herr zu Worb; ⚭ 1684 Regina Tscharner (1665-1731) (Eltern: Beat Ludwig Tscharner, Margareta Güder). -> HLS Online (Verf. Karin Marti-Weissenbach).
~ 10.4.1688: "1688 [...] Den 10. Aprilis Eine Juliana Catarina, P: Hr. Christoffel v(on) Graffenried, Fr. Regina Tscharner, T: Hr. Samuel Früsching, J(fr). Juliana v(on) Wattenwyl, J(fr). Margreth Felß" (B XIII 526, S. 575)
⚭ 1714 Jakob Christoph Zollikofer (1686-1779) aus St. Gallen
† 1771, nicht im Berner Burger- bzw. Ausburger-Totenrodel.
Jakob Christoph Zollikofer (1686-1779)
Eltern: Hans Jakob Zollikofer (1654-1703), Obervogt zu Altenklingen 1686-1692, ⚭ Ursula Zollikofer.
Jakob Christoph „begab sich nach Virginien, und starb 1779 zu Halifax. Seine Söhne sind, Georg, geb. 1730, und Jakob, geb. 1740, wovon der letzte zu Halifax 1761 gestorben ist.“ (Holzhalb 6, S. 554).
*/~ 17.10.1686 in St. Gallen
⚭ 1714 Juliana v. Graffenried
⚭ 1.5.1735 Avarilla Dudley (1696-)
Kinder:
Thomas († ca. 1791), George Bancroft (1738-1815), Jakob (1740-1761), Rosannah (1746-1824)
† 1779 in Halifax Co, North Carolina (gemäss "Généalogie des Ferrière de Genève et des Audeoud")
Über Zollikofer fehlen gesicherte Angaben. Er gehörte offenbar zur Begleitung von Christoph v. Graffenried, des Gründers von Neu-Bern, seines Schwiegervater. 1719/1720 kehrt er als „Kauffmann aus Virginien“ nach Europa zurück mit dem Auftrag, einen deutschsprachigen Prediger für Germantown bzw. Germanna (Virginia) und Mittel für den Bau einer Kirche zu gewinnen. (Coburgischer Zeitungs-Extract aufs Jahr 1720, S. 182-184, 193 f.)
Vgl. "Généalogie des Ferrière de Genève et des Audeoud": http://gw.geneanet.org/ferrieref?lang=de;p=jacob+christopher;n=zollikofer ) (abgefragt am 27.7.2020)
Vgl. Manuel Bigler, 300 Jahre New Bern. Berner Zschr. f. Geschichte 71 (4), 2009, S. 1-27.
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Frau Zollikofers Tuchhandel
Im „Bernischen Avis-Blättlein“, Num. IV., vom 25.1.1734 erschien die Anzeige:
„25. Bey Frau Zollikofer, / wohnhafft an der Spitthalgaß das 3te Hauß ob dem Storchen-Gäßli / sind zu verkauffen allerhand gebleickte Tücher / Mousselin, Gansauer / Batiste / Tischzeug / alles um billichen Preiß." [Baumwollgewebe aus Gansau, Böhmen] – In einer ähnlichen Anzeige im Avis-Blättlein Num. 12 und 13 vom 20. bzw. 27.3.1734 lautet die Adresse: „wohnhaft an der Spitthalgaß in Hr. Venner Augspurgers sel. Haus“. (BBB, Mss. h. h. XLVII 122 bzw. 125). – Venner Michael Ougspurger (1648-1732), Vater von Beat Sigmund Ougspurger [69.1], besass zwei Häuser an der Spitalgasse (vR).
Diebstahl bei Frau Zollikofer
Vom 6. Juli 1736 an untersuchten die Herren Grossweibel und Gerichtschreiber im Auftrag des Rats einen von Frau Zollikofer gemeldeten Diebstahl. Maria Trachsel von Frutigen, „[...] so allhier by Fr. Zollikofferen in diensten gestanden [...]“ hatte „[...] derselben verschiedene viele Effecten Entwendet [...]“ (RM 151, S. 419 f.). Salome Ernst von Kölliken soll das Diebesgut übernommen haben, so dass auch diese in die Untersuchung einbezogen und mehrmals “[...] ernstlich und mit Betröüwung aber nit würklicher Anwendung der Marter [...]“ examiniert wurde. Nachdem sie noch „[...] zur Sträki geführt, daselbsten gesezt, der Scharpfrichter ihra vorgewiesen, doch aber nicht an das Seil gebunden, weniger noch die Folter an ihra angewendt [...]“ worden war, kamen in einem „Trögli“ „allerhand Resten und Pläzen“ zum Vorschein, die Frau Zollikofer als die ihrigen erkannte (RM 151, S. 440 f., 467 f.). Maria Trachsel wurde erst nach erfolgloser Suche im Waadtland in Burgistein verhaftet. „Weilen die Fr. Zollikofer sich Noch vieler anderer sachen halb beklaget, daß Selbige habendem Verdacht nach von der droben in Verhafft sizenden Maria Trachsel von Fruthigen Jhra entwendet worden seyen, deren aber Selbige Nicht geständig seyn will [...],“ wurde auch sie mit Androhung der Marter verhört (RM 151, S. 502).
Am 26.7.1736 beendete der Rat das Verfahren mit einem „Zedel an H. ViceGroßweibel und H. ViceGrichtschreiber. [...]“ Da das letzte Examen nichts Weiteres ergab, haben sich Jhr Gnaden daran „[...] ersättiget, zu gebührender Bestraffung der Trachsel aber erkendt, daß selbige durch den Scharpfrichter außgeschmeizt, und Lebenslang von Jhr Gnd. Stätt und Landt banisiert werden solle, Fürs Einte, Fürs andere und betreffendt die bekandte Salome Ernst, so dieser halben seith einichen Zeithen auch in der Gefangenschafft sich befunden, weilen Sie im Verdacht, von diesen Sachen verhandlet zehaben; habend Jhr Gnd. zwahr erkendt, daß Sie der Gefangenschafft looßgelaßen, Jedenoch aber im Kragen neben der Trachsel die Statt hinuntergeführt, und in Jhre Heimath geführt werden solle; deßen Sie zu gebührender Executions-Veranstaltung benachrichtet werdend.“ (RM 151, S. 509)
Im August 1736 wandte sich Frau Zollikofer erneut an den Rat, da der von ihr beautragte Säumer „Schluchter von Rychebach“ ein Paket in Frutigen nicht abgeliefert habe. Ein Bericht des Kastlans von Frutigen scheint die Angelegenheit erledigt zu haben (RM 151, S. 561 f., RM 152, S. 35).