Albrecht Hallers Berner Krankenjournal (1731-1736)
hg. von Urs Boschung, hallerNet 2023

44 Herport-Im Hof, Anton (1634-1738), dessen Töchter

Übersicht
  • 1731: Im Dezember wird Haller von einer dreissigjährigen oder älteren Jungfer (Elisabeth Herport) wegen Gliederschmerzen, Atemnot beim Steigen und spärlichen Menses konsultiert.
  • 1733: Im August empfindet sie nach Schrecken nervöse Unruhe und Brechreiz; sie ist von schwindsüchtiger Gestalt. Im September hat Ursula, berühmt durch ihren Fleiss im Sticken, einen steifen Nacken. Die hübsche Rosina hat nach epidemischem Katarrh eine Schwellung des Arms und hysterische Anwandlungen, zudem sehr unregelmässige Menses. Im Oktober hat sich die Krankheit in den Magen verlagert. Gelbsucht tritt auf, danach ein hysterischer Anfall. Ende Monat ist sie wieder gesund. Im November leidet Elisabeth an Herzklopfen, Einschlafen des Beins, abendlichem Fieber.
  • 1734: Im Juli fiebert und hustet Elisabeth. Seit vier Jahren sind die Menses ausgeblieben.
  • 1735: Im Mai notiert Haller, sie habe mehrmals Menses gehabt. Nun ist sie schläfrig, hat Kopfweh, Zeichen der Vollblütigkeit. Ein Aderlass am Fuss hilft. Im Dezember klagt sie über Schlafstörung, Kopfschmerz usw. Die Magd erhält Sauerhonig.
  • 1736: Im Februar ist Elisabeth brustleidend, hat Atemnot und trockenen Husten. Am 7. März stirbt sie.